malesh, malesh - Zwischen zwei Kulturen

Annette Piechutta, Roman, Religion & Kultur Verlag, ISBN 978-3-933891-20-4, 276 Seiten, EUR 14,90

Mit Unterstützung von Dr. Hans-Joachim Kress, Islamkenner, Experte für islamische Kunst und Kultur sowie wissenschaftlicher Autor. Nachwort Michaela May, Schauspielerin.

1. Gerhard-Beier-Preis 2008

Bei der Vergabe des hessischen Gerhard-Beier-Preises 2008, der vom Verband Deutscher Schriftsteller, Landesbezirk Hessen, für ein bereits veröffentlichtes Werk ausgeschrieben war, das literarische Qualität und einen sozialpolitischen Bezug besitzt und dessen Autor in Hessen lebt, fand das Buch eine „lobende Erwähnung“.

2. Der Verlag über das Buch

Selten ist ein Roman erschienen, in dem Innen- und Außensichtweisen auf den Islam in solcher Nähe miteinander im Dialog sind. Der Text besticht durch die Vielfalt an islamspezifischen Themen und Mentalitäten, die in einem stets spannenden Zusammenhang erörtert werden und durch den Grad der Differenziertheit, mit der diese Erörterung passiert. Gerungen wird um patriarchalische Machtansprüche und islamisch-feministische Gegenwehr, um radikal-konservative und pluralistische Gesellschaftsstrukturen, um Familienbindung, Verschleierung, Sexualität als positive Antriebskraft, westlichen und islamischen Feminismus, Schicksalsglaube und viele Themen mehr, deren Klärung für ein Zusammenleben der Kulturen unverzichtbar ist. Ohne gängige Klischees zu bedienen, zeigt der Roman in großen und kleinen Katastrophen des Alltags die Schwere eines bi-kulturellen Verstehens.

3. Der Mentor über das Buch

Als wissenschaftlicher Autor und Islamkenner habe ich das Roman-Projekt der Autorin als Mentor betreut. Durch ihre ganz eigene Art, schwierigen Fragen und Problemen durch einfühlsame und amüsante Szenen ihre Bedrückung zu nehmen, scheint mir der Roman sowohl als gehobene Unterhaltungsliteratur als auch ein Werk mit hohem Informationsgehalt gelungen. Das Buch ermöglicht eine etwas andere Sicht auf das Verständnis des Islam, nämlich von innen heraus, aus dem System selbst.

4. Presseartikel Buchvorstellung

Fuldaer Zeitung vom 7. Oktober 2006
Mehr als nur ein Liebesroman
Petersberger Autorin schreibt „über das Wagnis einer bi-kulturellen Ehe“

PETERSBERG (bx) – Es könnte ein Liebesroman sein, aber das neue Buch von Annette Piechutta ist viel mehr. Dabei beginnt es wie ein Märchen: Der Nil wird für Clarissa aus Frankfurt am Main zum Strom des Glücks. Auf einer Flusskreuzfahrt verliebt sie sich in den ägyptischen Reiseleiter Ashraf. Die gemeinsame Nacht auf dem Schiff bleibt nicht die einzige, denn die erfolgreiche Frau gibt ihr westliches Leben als Anlageberaterin auf, zieht nach Assuan und heiratet Ashraf. Damit beginnt, was Piechutta im Untertitel ihres Werkes so formuliert hat: das Wagnis einer bi-kulturellen Ehe in Ägypten.
Detailreich und in bild-schöner Sprache schildert die Petersberger Autorin das Miteinander der beiden Menschen, die eigentlich nur ihre Liebe verbindet. Es gibt viel Poesie und Lust sowie Momente der Komik in diesem Zusammenleben; aber auch mehr oder weniger schwerwiegende Probleme des Alltags, die vor allem auf west-östlichen Unterschieden und Missverständnissen beruhen. Clarissa versucht nach Kräften, sich in ihrem neuen muslimisch geprägten Umfeld zurechtzufinden. Sie konvertiert nicht zum Islam, beschäftigt sich aber offen und fragend mit den Glaubensüberzeugungen ihres Mannes. So skizziert Piechutta, beraten von Islam-Experten Dr. Hans-Joachim Kress, ein facettenreiches Bild dieser Religion, wobei der Stellenwert der Frauen eine große Rolle spielt. Da ist Clarissas Schwägerin Salwa, eine verschleierte muslimische Feministin, die bewusst auf der Basis des Islam viel für ihre Geschlechtsgenossinnen erreichen will. In Deutschland grollt Clarissas Mutter, eine mitteleuropäische Feministin, weil sie den Schritt ihrer Tochter als Selbstunterwerfung sieht.
Und Clarissa? Die zupackende junge Frau hat ihre Schwierigkeiten mit dem beschwichtigenden vertröstenden Ausspruch „malesh, malesh“, der ihr in ihrer neuen Umgebung als Synonym für duldende Gleichmut begegnet. Ihre Situation spitzt sich aber erst dann zu, als Clarissa ein Kind mit einer Krankheit zur Welt bringt, die von Ärzten in Ägypten nicht diagnostiziert werden kann. Weil der kleine Samih zu sterben droht, lehnt sie sich gegen Maktub, den Schicksalsglauben der Muslime, auf, und nimmt das Schicksal ihres mukoviszidosekranken Söhnchens selbst in die Hand. Mit ihrem lesenswerten Buch rückt Piechutta diese unheilbare Stoffwechselerkrankung einfühlsam in das Licht der Öffentlichkeit. Am Beispiel Samihs erzählt die Autorin von den Leiden, aber auch von der sanften Kraft der Betroffenen. In einem Nachwort unterstreicht die Schauspielerin Michaela May, die sich seit Jahren für Mukoviszidose-Kranke engagiert, wie wichtig die Forschung für deren Rettung ist. Derzeit haben die daran Leidenden eine durchschnittliche Lebenserwartung von 36 Jahren.
Piechutta setzt mit ihrem Werk, das gut unterhält und sehr nachdenklich macht, auch ein ganz konkretes Zeichen: Ein Teil des Verkaufserlöses ist für die Mukoviszidose-Forschung vorgesehen.

5. Presseartikel erste Lesung

Fuldaer Zeitung vom 2. Dezember 2006. Redakteur: Wolfgang Hohmann
In jeder Hinsicht fesselnd
Annette Piechutta stellt ihr erstes Buch unter eigenem Namen vor

FULDA – 20 Bücher hat Annette Piechutta geschrieben, aber „nur“ als Ghostwriterin. Nun wollte sie sich „stellen und meinen eigenen Stil beweisen“ und „aus dem Schatten anderer Autoren heraustreten“. Das ist ihr mit ihrem ersten eigenen Buch „malesh, malesh – zwischen zwei Kulturen“ auf Anhieb gelungen. Davon konnten sich eine große Anzahl von Interessierten überzeugen, die zur Premiere in die Buchhandlung Uptmoor gekommen waren, wo sie die Petersberger Schriftstellerin auch als perfekte Vorleserin aus ihrem Buch mit dem Untertitel „Wagnis einer bi-kulturellen Ehe in Ägypten“ schätzen lernten. Höchst aktuell, und das nicht nur wegen Bin Laden, Pabst Benedikt und dem Islamismus, ist das Buch, in dem zwei Kulturen und vielfältige Traditionen aufeinander treffen. Wobei die unheimliche Krankheit Mukoviszidose, an der das Kind des Protagonistenpaares erkrankt ist, das Scheitern der Beziehung bewirkt. Eine Geschichte, in die das Schicksal einer Freundin der Autorin eingeflossen ist.
Nach dem Grußwort des Gastgebers Axel Stöcklein an die Autorin und deren Mentor in Sachen Islam, Dr. Hans-Joachim Kress, kam Piechutta schnell zur Sache, ganz so wie sie das auch die Ich-Erzählerin im Buch tun lässt. Ein paar Seiten und man ist angekommen in der Region, dem Milieu, in dem die Geschichte „verortet“ ist: im Ägypten von gestern und von heute. Prägnant werden die Schauplätze und die dort agierenden Menschen eingefangen, vermitteln die wie beiläufig eingestreuten arabischen Sprachfloskeln Kolorit, werden die Grundlagen für die Paarbeziehung zwischen der Deutschen und dem nubischen Reiseleiter gelegt, der in Deutschland studiert hat.
Mit Geburtswehen, und wieder auf einem Nilschiff, werden die Zuhörer dann im zweiten Teil der Lesung konfrontiert, eine ungemein eindrucksvolle Schilderung eines Vorgangs, der wegen der ungewohnten Reaktionen der Mitpassagiere in eine andere (Gefühls-) Welt führt, in der „malesh, malesh“ (also Gleichmut und Ergebung) das Leben regiert. Eine Einstellung, die auch in der dritten Lesesequenz deutlich wurde. Die Einlassung des durch viele Publikationen ausgewiesenen Islamkenners Hans-Joachim Kress führten im Anschluss an die eigentliche Lesung in der Buchhandlung Uptmoor zu einem regen, aber kaum auf das Buch bezogenen Meinungsaustausch und ließen manchmal vergessen, was die Autorin als „Respekt gegenüber jedem Glauben“ als ihre Grundhaltung formuliert hatte.

6. Buchbesprechung Mukoviszidose-Verband e. V.

muko.info 4/2006. Redakteurin: Anette Irsfeld
Ein lesenswertes, spannendes und detailreiches Buch, das die Mukoviszidose einfühlsam in das Licht der Öffentlichkeit rückt

Würden Leser ein Buch über eine Krankheit kaufen, wenn dieses Thema offensichtlich wäre? Wohl kaum. Es sei denn, sie sind betroffen. So hat Annette Piechutta wohl gedacht – und nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Nil-Kreuzfahrt, während der sich Clarissa, eine erfolgreiche Bankerin, in einen intellektuellen Ägypter verliebt. Diese Liebe bietet der Autorin eine Menge Stoff, um geistreich, spannend und humorvoll eine bi-kulturelle Ehe zu beschreiben, von innen heraus, aus dem System selbst, mit neuen, ungewohnten Einblicken in eine islamische Gemeinschaft.
Clarissa konvertiert nicht zum Islam, setzt sich aber mit dem Glauben ihres Mannes offen und vorurteilsfrei auseinander. So erfahren wir viel in diesem Buch: über die strikten Vorschriften des Korans, einen Muhammad, der die Frauen liebte, über Sexualität als positive Antriebskraft, patriarchalische Machtansprüche, westlichen und islamischen Feminismus, Verschleierung und Schicksalsglaube – maktub. Und dieser ist es dann auch, der Clarissa zum Verzweifeln bringt. Als sie ein Kind mit einer in Ägypten nicht zu diagnostizierenden Krankheit zur Welt bringt (Mukoviszidose), kann sie es nicht mehr hören, dieses „malesh, malesh“, das beschwichtigen und vertrösten soll, und beginnt zu kämpfen für ihr Kind. Gerade in den Szenen der Krankheit spürt man die sprachliche Fähigkeit Piechuttas, Hoffnungslosigkeit, Leid und Angst die Beklemmung zu nehmen. Sie lenkt den Blick auf die „sanfte Kraft der Betroffenen“, wie es eine Journalistin einmal ausdrückte. Und ich finde einfach, es ist ein sehr lesenswertes Buch.

7. Lesermeinungen

Ein fantastisches Buch
Clarissa ist eine Bankangestellte, der es eigentlich an nichts im Leben fehlt: ein gutes Einkommen, Anerkennung im Beruf, einen Liebhaber an ihrer Seite. Die völlige Unabhängigkeit gibt ihr das Gefühl, mitten im Leben angekommen zu sein. Eigentlich gibt es keinen Grund, etwas in ihrem Leben zu verändern. Doch dann verliebt sie sich während einer Nil-Kreuzfahrt unsterblich in den smarten, unbeschreiblich schönen und charmanten Reiseführer Ashraf, einen Nubier mit französischem Akzent, der in Europa studiert hat und ein Muslim ist. Das Schicksal nimmt seinen Lauf: beide verlieben sich ineinander, Clarissa wandert nach Ägypen aus, heiratet und fängt dort ein völlig neues Leben an.
Obwohl sie nicht zum Islam konvertiert, wird Clarissa tagtäglich mit den Gesetzmäßigkeiten einer vom Islam geprägten Kultur konfrontiert: vom uneingeschränkten Vertrauen in Allah, der „schon alles richten wird“, und von „maktub“, dem Glauben der Muslime, dass alles im Leben von Allah vorherbestimmt sei und man als Erdenbürger keinen Einfluss auf den Verlauf der Dinge nehmen kann. Hinzu kommt das völlig andere Verständnis der traditionellen Rollenbilder von Mann und Frau, eben so ganz anders, als Clarissa es aus ihrer Heimat Frankfurt gewohnt ist. Dennoch genießt sie das unbeschwerte Leben in Ägypten, die Schönheiten des Landes, die Leichtigkeit und Freundlichkeit der Menschen, das warme und trockene Klima und natürlich die bedingungslose Liebe ihres Mannes Ashraf zu seiner „Habibi“ (arabischer Kosename, der in etwa auf deutsch „Liebling, Schatz“ bedeutet).
Als Clarissa schwanger wird und ein krankes Kind als Frühgeburt zur Welt bringt, verändert sich die Sichtweise ihrer Dinge schlagartig. Plötzlich kann sie sich mit dem ewigen Schicksalsglauben („malesh, malesh“, das wird schon wieder, alles wird gut) ihres Mannes nicht mehr abfinden. Sie weigert sich hinzunehmen, dass es von Allah so gewollt sei, dass ihr Kind krank ist und bald sterben wird. Im Krankenhaus in Kairo wird eine Notoperation durchgeführt, doch eine Diagnosestellung ist im dortigen Krankenhaus nicht möglich. Es fehlt an medizinischem Equipment, um einen bestimmten Krankheitsverdacht zu bestätigen.
Clarissa fliegt heimlich in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ mit ihrem Kind nach Deutschland zurück. Dort erfährt sie die Wahrheit: Ihr Kind leidet an Mukoviszidose, einer durch einen Gendefekt hervorgerufenen Stoffwechselstörung, die meist tödlich verläuft. Samih schwebt in akuter Lebensgefahr und droht zu ersticken, wenn ihm nicht sofort in einer Spezialklinik geholfen wird. Ob der kleine Junge gerettet werden kann … Hier bitte unbedingt selbst in diesem wunderbaren Buch weiterlesen!
Das Buch ist sehr einfühlsam und überaus spannend geschrieben! Es beschreibt die Höhen und Tiefen, die ein Leben in einer völlig anderen, fremden Kultur mit sich bringt, und wie gut es im Vorfeld überlegt sein will, das bisherige Leben gegen ein neues (in einem fremden Land) einzutauschen. Die Geschichte bedient sich nicht der sonst üblichen Klischees und Vorverurteilungen der jeweils anderen Kultur, sondern es werden beide Seiten fair und verständnisvoll behandelt. Und das finde ich so schön und so einzigartig an diesem Buch. Bravo! Gerne mehr davon!

Beeindruckend
Endlich mal ein Buch, welches das Thema Islam und bi-kulturelle Ehe von beiden Seiten schildert. Ohne Übertreibungen, dafür aber so mitreißend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich habe es schon mehrfach weiterempfohlen, die Meinungen sind alle gleich: packend und absolut lesenswert!

Gelungen
Der Autorin Annette Piechutta ist es gelungen, nicht nur Ägyptentouristen tiefe Einblicke in das Leben der Menschen in diesem Lande zu geben. Sie erfasst die Problematik zwischen der christlichen und muslimischen Religion so treffend, dass man mehr als nur unterhaltsam informiert wird. Man kann den feinen Staub Ägyptens direkt auf der Zunge schmecken. Beide Relionen haben einen gemeinsamen Ursprung, werden sich aber immer fremd bleiben. Eine vernunftorientierte Diskussion darüber ist nicht möglich. Ein weiteres Problem, das behinderte Kind, beschreibt die Autorin sehr einfühlsam, und lässt die meist rückständige ärztliche Versorgung sichtbar werden. Eine für uns unverständliche fatalistische Denkweise der Muslime hilft Clarissa aber nicht weiter. Sie sucht Hilfe in Deutschland. Ich bin dankbar und beeindruckt von diesem Buch und finde es sehr gelungen!

Keine Klischees
Malesh, malesh hat mich beim Lesen angenehm überrascht, denn hier werden nicht die Klischees von bösem Ehemann und unterdrückter Frau bedient. Die Autorin Annette Piechutta nimmt den Leser mit in eine intellektuelle, muslimische Familie, die auch „uns“ den Spiegel vorhält. Der Roman ersetzt kein Sachbuch, doch fühlte ich mich gut informiert. Dafür 5 Sterne.

Sehr gelungen
Es kommt selten vor, dass ich auf ein Buch stoße, das mir einen Blick über den Tellerrand ermöglicht und zugleich so unterhaltend geschrieben ist, dass ich nicht mehr aufhören kann, es zu lesen. Bei Annette Piechuttas Buch „malesh, malesh“ war aber genau dies der Fall. Zunächst vom wenig ansprechenden Cover etwas verunsichert, begann ich den ersten Satz zu lesen und musste dann einfach weiterlesen. Piechutta zog mich vollkommen in die Gedankenwelt ihrer Protagonistin Clarissa und ihr Abenteuer einer Liebe zwischen den Kulturen.

Ganz große Klasse
Faszinierender, inhaltlich runder Text. Der Anfang zieht einen sofort in die Geschichte hinein. Ein Buch, das fair mit dem Islam umgeht, Fragen schlicht diskutiert und ganz konkrete Erfahrungen beschreibt, sodass sich der Leser selbst ein Urteil bilden kann. Die Atmosphäre Ägyptens ist so anschaulich beschrieben, dass ich mich als Leser geistig dorthin versetzt fand. Ganz große Klasse! Besonders faszinierend fand ich, wie viel man über das Leben und die Menschen in Ägypten erfährt – eine solche Innensicht aus erster Hand bekommt man normalerweise nie.

Informativ und unterhaltsam
Ich bin durch Zufall auf dieses Buch gestoßen und bin – nachdem ich es innerhalb von 2 Tagen komplett gelesen habe – ganz fasziniert! Die Autorin hat ein so schwieriges Thema wie das Aufeinanderstoßen unserer westlichen mit der arabischen Kultur so treffend und interessant beschrieben und dazu auch die Dramatik, ein krankes Kind in Ägypten zu bekommen, so einfühlsam geschildert, dass ich das Buch einfach nicht zur Seite legen konnte. Außerdem fand ich die Informationen und Diskussionen über den Islam ganz toll!

Ein faszinierender Roman
Ein faszinierender Roman, den man so schnell nicht aus der Hand legt. Die Autorin versteht es, eine ungeheuere Spannung aufzubauen und das farbige Leben Ägyptens anschaulich zu beschreiben. Und sie lässt der fremden Religion Gerechtigkeit widerfahren, zeigt das Positive wie das Negative, ohne zu diskriminieren. Das persönliche Schicksal einer unheilbaren Krankheit rührt den Leser an. Ich wünsche dem Buch eine große Verbreitung.

Der Islam von einer freundlichen Seite
Ich bin in einem Alter, in dem man nicht mehr viel Schlaf braucht, und lese viel. Das Buch der Autorin, die ich persönlich kenne, hat mich zwei Nächte lang wach gehalten. Annette Piechuttas Figur der „Clarissa“ verkörpert einen Frauentyp, der eigenständig, intelligent und vorurteilsfrei ist. Und sie ist neugierig, geradezu wissbegierig. Dadurch erfährt der Leser viel über den islamischen Glauben und das Zusammenleben in einer Gemeinschaft, vor allem auch einmal Positives, über das sich nachzudenken lohnt. Malesh, malesh ist ein sehr informativer, spannender und einfühlsamer Roman, in dem man die Liebe der Autorin zu Ägypten und seinen Menschen spürt. Sehr lesenswert!

Ein überaus spannendes, exzellent geschriebenes Buch
welches mich von Seite zu Seite mehr gefangen nahm. Bei dem ich ab und an fluchte, ob der Naivität der Heldin Clarissa und ihrer ewigen Fragerei, mit der ich später mitleide, die ich dann bedauere und vor der ich am Schluss den Hut ziehe, weil die schwere Krankheit ihres Sohnes sie mutig und stark werden lässt. Nebenbei habe ich beim Lesen viel über die Stellung der Frau im Islam erfahren. Ein überaus empfehlenswertes Buch für Frauen. Pardon, für alle, die sich mit diesem Thema auf unterhaltsame Weise auseinandersetzen wollen.

Absolut lesenswert, einfühlsam und durchdacht
„malesh, malesh“ ein Roman, der einen sofort mit sich reißt. Eine Geschichte, die so jederzeit geschehen kann, ohne kitschig oder aufgeplustert zu wirken. Gefühle, Religion (Islam), Schicksalsglaube und Krankheit (Mukoviszidose) wurden von der Autorin so in Szene gesetzt, dass sie miteinander verschmelzen zu einer großartigen Geschichte. Clarissa, die sich auf einer Reise nach Ägypten verliebt und ihre Brücken in Deutschland abbricht, Ashraf heiratet und sich ihrem Schicksal hingibt, ohne jemals aufzuhören zu hinterfragen und für sich und ihr Kind zu kämpfen. Die Figuren des Romans, eingewickelt in die kleinen und großen Katastrophen des Alltags, verdeutlichen einem – ohne Langeweile auftreten zu lassen – die Vielfalt der verschiedenen Mentalitäten, eingebetet in die verschiedensten Gesellschaftsstrukturen. Glückwunsch an die Autorin zu diesem gelungenen Werk. Weiter so!

Ein Buch mit Herz, Charme und Verstand
malesh, malesh, ein ausdrucksstarkes Buch mit Herz, Charme und Verstand, einer mitreißenden Geschichte und sorgfältig ausgearbeiteten Charakteren. Der Autorin ist es auf geradezu geniale Art und Weise gelungen, die Themen bi-kulturelle Ehe, Religion (Islam) und die Krankheit Mukoviszidose spannungsvoll und durchdacht miteinander zu verknüpfen. Einfühlsam, mit Liebe zum Detail, mit Respekt und Niveau, sorgfältig recherchiert und vorurteilsfrei wurden die Romanbausteine, die keineswegs der „leichten Kost“ zuzuordnen sind, zu einem stimmigen Ganzen zusammengesetzt. Clarissas Schicksal – ein Schicksal, das zu Herzen geht und den Leser über das Buch hinaus zum Nachdenken anregt. Das Zusammenleben der verschiedenen Mentalitäten/Kulturen wird facettenreich und lebendig mit seinen alltäglichen Hürden und Annäherungsversuchen erzählt. (Je nach Situation, gewürzt mit einem Schuss Humor. Amüsiert erinnere ich mich z. B. an den Erwerb eines nicht funktionstüchtigen Autos und recht außergewöhnliche Wohn-Umstände.)
276 Seiten Lesegenuss – ich habe dieses Buch verschlungen, alles um mich herum vergessen, bin eingetaucht in eine faszinierend fremde Kultur und habe Clarissas Schicksal hautnah miterlebt. Großes Kompliment an die Autorin Annette Piechutta!