How to Play the Game?
Erfolgreich als Frau in einer maskulinen Geschäftswelt
Karsten Edelburg, Schardt Verlag, ISBN 978-3-89841-682-5, 128 Seiten, EUR 10,00
Redaktionelle Unterstützung Annette Piechutta
1. Fokus
Es nützt der Wirtschaft nichts, wenn sich eine Frau wie ein Mann verhält, denn damit wird die Frau ihren Fähigkeiten nicht gerecht. Um als Frau in einer maskulinen Geschäftswelt erfolgreich zu sein, sollte sie das Spiel der Männer kennen, aber nicht mitspielen, sondern sich ihre eigenen Regeln schaffen, nach denen dann gemeinsam gespielt wird. Das Credo des Autors: Disqualifiziere dich nicht, setze keine Maske auf und fange nicht an zu dominieren. Sei einfach ganz Frau, komm in deine eigene Freude und bereichere so dein geschäftliches Umfeld!
2. Inhalt
In der Geschäftswelt gibt es noch immer keine durchgängige Harmonie und Fairness zwischen den Geschlechtern. Dabei verfügen Frauen über weitaus mehr soziale Fähigkeiten als Männer, und weibliche Eigenschaften wie Kommunikationsstärke, Flexibilität und Teamgeist gelten als Erfolgsfaktoren der Zukunft. Um eine gleichberechtigte Partnerschaft in der Berufswelt zu erreichen, müssen Frauen lernen, wie Männer Regeln machen und diese spielen. Sie dürfen aber keinesfalls nach diesen Regeln mitspielen, sondern müssen sich ihre eigenen schaffen, nach denen dann gemeinsam gespielt wird.
In diesem Buch erfährt die Frau in Führungsposition, wie sie ihre femininen Fähigkeiten in die maskuline Geschäftswelt einbringt, und wie sie durch Entfaltung ihres „weiblichen Radars“ ihre Abteilung oder ihr Unternehmen bereichern und zum Erfolg führen kann – selbstbewusst, mit Freude und aus ihrem eigenen Selbstverständnis heraus.
3. Der Autor
Karsten Edelburg, Dip.-Wirt.-Ing., geb. 1972, war während seiner internationalen beruflichen Laufbahn als Managementberater, Inhouse Consultant, Trainer und Führungskraft in zahlreichen Konzernen und mittelständischen Unternehmen tätig. Während dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit Führungsprinzipien und Coachingmethoden.
Heute arbeitet er als Business Coach und berät Unternehmer/innen vor allem im „Top-Down“-Veränderungsprozess. Seine Trainings haben die Schwerpunkte Führung, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Dabei steht immer der starke Einfluss von „Führungs- und Arbeitsatmosphäre auf die Innovationskraft“ im Mittelpunkt. Er plädiert im Umgang der Geschlechter dafür, der eigenen Natur treu zu bleiben und zugleich die Nuancen des anderen Geschlechts zu verstehen, um so die Harmonie zu finden, nach der wir alle suchen.
4. Vorwort des Autors
Die Kommunikation und Gedankenwelt von Männern und Frauen ist komplett unterschiedlich. Das wurde mir sehr früh bewusst. Wenn ich als kleiner Junge zu meinem Vater gegangen bin, um etwas zu erfahren, sagte er meist: „Frag deine Mutter!“ Da sagte ich: „Nee, so viel will ich gar nicht wissen!“ Mir war damals schon klar, Frauen wissen viel mehr als Männer, und sie reden anders. Ihre Sprache ist emotionaler, weitschweifiger und sie gehen mehr in Details. Sie haben Freude daran, sich mitzuteilen.
Später, im Berufsleben, erkannte ich, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steckt, sei es die Assistentin, Referentin, stellvertretende Abteilungsleiterin, die Ehefrau oder auch die Mutter. Da dachte ich: Wenn diese Frauen hinter den erfolgreichen Männern stehen, warum machen sie den Job dann nicht selber? Warum geben sie sich damit zufrieden, von der „zweiten Reihe“ aus zu agieren – mit weniger Ansehen, weniger Einfluss, weniger Geld?
Ich habe dann als Managementberater in zahlreichen Unternehmen gearbeitet und im Laufe der Zeit viele Menschen in Führungspositionen kennengelernt. Was mir auffiel, war, dass die Männer ihren Job meist als ein Spiel gesehen haben, das sie gewinnen wollten. Sie hatten Spaß daran. Die Frauen dagegen haben fast alle auf eine verzehrende Art und Weise gekämpft, da ging oft die Freude verloren. Sie fanden sich plötzlich auf einem Kriegsschauplatz wieder, den sie so nicht erwartet hatten, dem sie sich versuchten anzupassen, aber eigentlich nicht gewachsen fühlten.
Da waren also diese wissenden, gut ausgebildeten und fachlich kompetenten Frauen und ich fragte mich, wo liegt die Ursache des Problems? Warum glauben sie, kämpfen zu müssen?
Ich kam schnell auf die Kommunikationsunterschiede, die ich schon als kleiner Junge zwischen meinen Eltern gespürt hatte, erlebte, wie sich Frauen selbst disqualifizierten oder unbedingt wie Männer sein wollten. Sie setzten Masken auf, hinter denen sie sich nicht wohlfühlten, die sie einengten und in ihrer Kreativität behinderten.
Doch es nützt weder den Frauen noch der Wirtschaft etwas, wenn sich Frauen wie Männer verhalten, denn damit werden die Frauen ihren Fähigkeiten nicht gerecht. Unter diesem Aspekt habe ich dieses Buch geschrieben.
Ich wünsche mir, dass Sie, liebe Leserin, keine Maske aufsetzen, einfach ganz Frau sind und in Ihre eigene Freude kommen. Hierfür gebe ich Ihnen Anregungen, zeige Kommunikationsmuster zwischen Mann und Frau, erkläre Ihnen die Regeln der Männer und helfe Ihnen, Ihre eigenen zu finden, nach denen dann gemeinsam gespielt werden sollte. Nein, muss. Doch halt! Dieses muss bedeutet nicht, dass Sie anfangen sollen zu dominieren. Es bedeutet, dass Sie Ihre femininen Fähigkeiten in die maskuline Geschäftswelt einbringen und durch Entfaltung Ihres „weiblichen Radars“ Ihre Abteilung oder Ihr Unternehmen ganz selbstverständlich bereichern und zum Erfolg führen – selbstbewusst und mit Freude an Ihrem Beruf. Nur so entsteht Fairness zwischen den Geschlechtern und eine Harmonie, nach der wir alle suchen.
Ihr Karsten Edelburg
5. Presseinformation Buch Contact, Freiburg und Berlin
Lerne die Regeln der Männer und mache dann deine eigenen!
Um eine gleichberechtigte Partnerschaft in der Berufswelt zu erreichen, müssen Frauen lernen, wie Männer Regeln machen und diese spielen. Sie dürfen aber keinesfalls nach diesen Regeln mitspielen, sondern müssen sich ihre eigenen schaffen, nach denen dann gemeinsam gespielt wird. Dabei ist es wichtig, dass Frauen im Umgang mit Männern Wünsche und Ziele klar definieren und sich nicht verstellen.
In seinem Buch „How to Play the Game? Erfolgreich als Frau in einer maskulinen Geschäftswelt“ (Schardt Verlag) rät Business Coach Karsten Edelburg daher: Disqualifiziere dich nicht, setze keine Maske auf und fange nicht an zu dominieren. Sei einfach ganz Frau, komm in deine eigene Freude und bereichere so dein geschäftliches Umfeld!
Auf humorvolle, authentische und leicht verständliche Art und Weise zeigt er, wie sich Frauen in der Berufswelt gegenüber der maskulinen Konkurrenz behaupten können. Dabei sieht er die großen weiblichen Stärken vor allem im Bereich ihrer oftmals besser ausgeprägten sozialen Kompetenz: Kommunikationsstärke, Einfühlungsvermögen, Flexibilität und Teamgeist gelten als Erfolgsfaktor der Zukunft und bereichern jedes Unternehmen.
Der Autor macht seinen Leserinnen Mut, sich auf ihren „weiblichen Radar“ und ihre femininen Fähigkeiten zu besinnen. Denn so können sie männlichen Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten gelassen und natürlich gegenübertreten. „How to Play the Game?“ richtet sich an Frauen in Führungspositionen, aber auch Berufseinsteigerinnen auf dem Weg nach oben. Die Autorin Annette Piechutta hat das Buch redaktionell betreut.
6. Lesung in Remscheid
Remscheid Generalanzeiger vom 22. Oktober 2012, Redakteurin: Jasmin Wittkowski
Karsten Edelburg gibt Frauen unterhaltsam Karriere-Tipps
„Ich konnte in meinem ganzen Berufsleben nicht feststellen, warum man sich siezt“, sagt Karsten Edelburg – und war mit seinem Publikum sogleich per Du. Um sich danach der wichtigsten Frage des Abends zu widmen: „Warum schreibt ein Mann ein Buch für Frauen?“ Denn genau das hat der Businesscoach getan. How to Play the Game? Erfolgreich als Frau in einer maskulinen Geschäftswelt, heißt sein Werk, das er am Freitag in der Stadtbücherei vorstellte.
„Es ist kein klassisches Lernbuch“, stuft der studierte Maschinenbauingenieur sein Buch ein. Vielmehr solle es berufstätige Frauen ermutigen und ihnen Anregungen bieten. Edelburg, viele Jahre tätig als Unternehmensberater, kennt die Problematik: „Viele Frauen setzen Masken auf, verstellen sich, um sich wie Männer zu verhalten. Und untergraben dabei ihre eigenen Fähigkeiten. Das liegt natürlich an der Geschäftswelt: Die ist alt und von Männern gemacht. Als Frau sollte man sich die Regeln anschauen und neue kreieren, nach denen dann gespielt wird.“
Dafür nimmt er in seinem Werk erst einmal die Schwierigkeiten unter die Lupe. Auf unterhaltsame Weise kokettiert er mit gängigen Klischees. Wenn es um die Gestaltung von Regeln geht, rät der Coach zu einer Neuerung: Aus dem bewährten Prinzip, „Stell dir deinen Vorgesetzten in Unterhosen vor“, macht er: „Denk dir deinen Chef als Hund“. Denn Erziehungstipps für Hunde nach dem Schema Lob-Anerkennung-Belohnung tragen auch in der Geschäftswelt Früchte.
Ob Vollzeitmutter oder Karrierefrau, mit oder ohne Kind, „Frauen haben immer schlechte Karten“, sagt Edelburg. Daher bloß nicht beirren lassen: „Überlege, was du willst, mach dein Ding und hab Freude dran!“
Freude hatte das kleine Publikum definitiv an seiner Lesung. So wie eine Besucherin, die ihrer Sitznachbarin sichtlich beeindruckt zuraunte: „Der hat sich aber viele Gedanken gemacht über Frauen.“ – Stimmt!
7. Lesung im Kunsthaus Neu-Anspach, Taunus
Frankfurter Neue Presse vom 8. November 2012, Redakteurin: Corina Appel
Frauen haben es in der Geschäftswelt nach wie vor nicht leicht. Mitspielen können sie trotzdem, wie Autor und Managementberater Karsten Edelburg findet. Er gab hierzu einige interessante Tipps.
Wie können Frauen in der von Männern beherrschten Geschäftswelt erfolgreich sein? Eine Frage, die in dem Buch „How to Play the Game“ behandelt und beantwortet wird. Spannend: Das Buch wurde nicht von einer Frau, sondern von einem Mann geschrieben. Karsten Edelburg war jetzt im Kunsthaus in der Langgasse zu Gast und las einige Passagen aus seinem Ratgeber vor – überwiegend vor weiblichem Publikum.
„Erfolg beginnt zu Hause“, stellte Karsten Edelburg zunächst fest. Er habe viele Paarbeziehungen beobachtet und festgestellt, dass sie viel Ähnlichkeit mit einer Geschäftsbeziehung haben: „Man baut sein Leben gemeinsam auf.“ Und wo gemeinsam an etwas gearbeitet werde, brauche es Regeln, so der Autor. Aber zuvor müsse man verstehen, dass Männer völlig anders denken als Frauen. Was keine neue Feststellung war, aber anhand humorvoller Beispiele erklärte der Managementberater, was er meinte: Dort, wo bei der Frau das Gefühl sitzt, habe der Mann eine Registrierkasse. „Der Mann kontrolliert die Welt des Geldes, die Frau das Leben.“ Oder anders: Er bringt die Kohle nach Hause, sie pflegt die sozialen Kontakte.
Die Gefühlsebene verglich Edelburg mit einer Fahrbahn. Während Frauen eine achtspurige Autobahn zur Verfügung hätten, sei es bei Männern eher eine Landstraße. Ob eine Beziehung funktioniere oder nicht, bestimme alleine die Frau, stellte er fest. „Wenn Sie natürlich einen Couch-Potatoe haben, dann können Sie auch nichts daraus machen“, schränkte er ein. Für alle anderen gelte: Die Frau macht die Regeln, nach denen sie leben möchte, zunächst einmal für sich selbst. Und wenn sie sich selbst daran hält, wird das männliche Umfeld entsprechend darauf reagieren. „Männer lieben Regeln.“
Im Beruf gibt es nach Ansicht Edelburgs zwischen den beiden Geschlechtern ebenfalls große Unterschiede. Während Männer ihren Job mehr als Spiel betrachteten, kämen sich Frauen in der maskulin dominierten Geschäftswelt oft vor wie auf einem Kriegsschauplatz, auf dem sie kämpfen müssten. Davon riet der Managementberater dringend ab. „Frauen sollten nicht versuchen, wie Männer zu sein.“ Vielmehr sei ihre Weiblichkeit die eigentliche Stärke. „Ich versuche, Frauen damit auch in die Verantwortung zu nehmen“, gestand Edelburg. Wenn diese die Regeln vorgeben würden, nach denen gespielt werde, würden Beziehungen, privat und geschäftlich, besser funktionieren.
8. Interview zum Equal Pay Day
Spiegel Online vom 21. März 2013, Interview: Anne Haeming
„Frauen sollen das Doppelte verlangen“
Frauen stinkt es, dass sie meist weniger Lohn bekommen als ihre Kollegen. Fürs nächste Gehaltsgespräch erklärt Karriere-Coach Karsten Edelburg, wie sie die Verhandlung als Spiel begreifen und auch ohne Schlachtplan das Beste rausholen.
KarriereSPIEGEL: Herr Edelburg, Sie raten in Ihrem Buch, Frauen müssten ihre Weiblichkeit leben, um im Job weiterzukommen. Heißt das, wenn ich mehr Geld will, muss ich noch zwei Blusenknöpfe mehr öffnen?
Karsten Edelburg: Ist es für Sie Weiblichkeit, wenn Sie zwei Blusenknöpfe mehr öffnen? Für mich nicht! Ich habe erkannt, dass Frauen Gesprächssituationen nicht als Spiel sehen und schnell verkrampfen. Wenn sie kritisiert werden, fühlen sie sich persönlich angegriffen, sind beleidigt.
KarriereSPIEGEL: Um mitspielen zu können, muss man ja aber die Spielregeln kennen. Wieso kennen Frauen sie offenbar nicht?
Edelburg: Frauen sind die elementaren Werkzeuge unbekannt, die es ermöglichen, gewinnbringende Gespräche zu führen, das erlebe ich immer wieder in meinen Trainings. Außerdem sitzen sie dem Missverständnis auf, dass das Entgelt etwas mit der Arbeitsleistung zu tun hat.
KarriereSPIEGEL: Hat es nicht?
Edelburg: Nicht primär. Es gibt noch viele andere Kriterien, die man in die Waagschale werfen muss. Etwa: Welches Potenzial habe ich für die Firma? Oder: Wie loyal bin ich?
KarriereSPIEGEL: Und was heißt das für die Verhandlungsstrategie?
Edelburg: Der Vorgesetzte wird versuchen, der Mitarbeiterin ein schlechtes Gewissen zu machen, wird ihre Arbeit kritisieren. Frauen, die mir in einer solchen Situation gegenüber saßen, ließen sich davon immer leicht verunsichern. Sie sind am Ende mit einem schlechteren Ergebnis wieder rausgegangen und waren zudem frustriert. Besser wäre gewesen, sie hätte mich angelacht und gesagt: „Das ist jetzt nicht dein Ernst!“ Auch so ein typischer Personalersatz, der immer funktioniert, ist übrigens: „Diese Gehaltsvorstellung passt nicht ins Lohngefüge.“
KarriereSPIEGEL: Nach dem Motto: Er würde ja gerne, kann aber nicht.
Edelburg: Genau. Sie sagen immer erst mal, dass finanziell nichts geht. Das macht jeder Einkäufer so: Der erzählt einem in Preisverhandlungen eine Stunde lang, wie schlecht die Welt ist – und dann geht er in die Mittagspause und lacht sich kaputt. KarriereSPIEGEL: Wie knacke ich denn diese Strategie?
Edelburg: Es gibt ein paar einfache Tricks, damit es funktioniert: Zum einen sollte man den Fokus von sich weg und auf den Chef lenken. Also nicht sagen: „Ich möchte mehr Gehalt, weil ich so toll bin und schon so lange im Haus“, besser: „Wie sehen Sie meine Zukunft in der Firma, meine Leistungen, was bin ich Ihnen wert?“ Ebenso wichtig ist, Anerkennung zu zollen, etwa den Pokal zu kommentieren, der auf dem Tisch steht – ich weiß aus Erfahrung, dass ich acht Komplimente machen muss, bis der andere überhaupt erreichbar ist. Bäuchlein kraulen ist ein Türöffner. Oder netter: Es geht darum, eine Verbindung zum anderen aufzubauen, damit der sein Herz öffnet.
KarriereSPIEGEL: Das klingt jetzt aber etwas esoterisch.
Edelburg: Ja, aber so ist es nun einmal: Man muss den anderen für sich einnehmen, und das geht in so einer Situation am leichtesten, wenn er merkt, sie interessiert sich für ihn.
KarriereSPIEGEL: Die Böckler-Stiftung hat gerade eine neue Studie zum Thema veröffentlicht: Je mehr eine Frau in ihre Karriere investiert hat, desto weniger verdient sie im Vergleich zu einem Mann auf der gleichen Ebene. Dass sie nicht dumm ist, ist klar. Woran liegt es dann?
Edelburg: Wenn Sie Männer und Frauen nach ihrer Motivation fragen, werden Sie feststellen: Der Mann geht primär aus einem Grund arbeiten – Geld. Er definiert sich über die Höhe seines Gehalts. Die Frau wird immer sagen, sie wolle eine sinnvolle Arbeit, etwas bewirken. Mann, Frau, Geld, das ist immer ein heißes Thema – auch privat: Er ist der Versorger. Meine Erfahrung ist, dass sich diese Einstellung auch auf die Arbeit überträgt. Umso klarer müssen sich Frauen vor Gehaltsgesprächen sein, was sie wirklich wollen. Und dann vernünftig verhandeln. Wo Sie gerade Studie sagen: Eine andere zeigte kürzlich, dass Frauen zu indirekt fragen. Kurz: Frauen müssen ihre Grenzen kennen, aber Stärken klar benennen.
KarriereSPIEGEL: Und sich entsprechend vorbereiten. Wenn Sie schon so auf die weiblichen Stärken pochen: Wie können Frauen die denn bei der Vorbereitung für sich nutzen?
Edelburg: Wenn ich als Mann in Verhandlungen gehe, bewaffne ich mich mit Argumenten, erarbeite einen Schlachtplan und ziehe in den Kampf. Frauen können ihre feminine Seite ausspielen, ziehen vorher die Fäden – das sieht man an unserer Bundeskanzlerin: Die regelt bei den Euro-Krisengesprächen einiges im Vorfeld und kann dann ohne Kampf verhandeln. Außerdem haben Frauen den riesigen Vorteil, die Beziehungen zum Verhandlungspartner vorher eruieren zu können – wir Männer verstehen von der Ebene gar nichts. In der Verhandlung müssen sie dann nur aufpassen, dass alles glatt läuft.
KarriereSPIEGEL: Wäre eine gute Daumenregel, einfach das Doppelte von dem zu fordern, mit dem sie sich zufrieden geben würde?
Edelburg: Ja, sie soll das Doppelte verlangen! Sie soll es als Spiel sehen und dermaßen übertreiben, dass sie intuitiv denkt: Das ist eine sportliche Forderung. Sie wird sich wundern, was Unternehmen bereit sind, für gute Spieler zu zahlen.
9. Interview mit W & V Frauen-Netzwerk
W & V vom 13. Mai 2013, Interview: Irmela Schwab
„Nachgeben zahlt sich aus“
Die oft beschworene gläserne Decke, die Frauen den Aufstieg ins Top-Management erschwert, ist gar nicht da, behauptet Karsten Edelburg. „Jede Frau trägt sie selbst mit sich herum.“ Eine provokante These. Aber auch eine gute Nachricht: Der Persönlichkeits- und Karriere-Trainer beim W&V Frauen-Netzwerk erklärt im Interview, wie Frauen sich ganz bewusst an die Spitze führen – und dabei weiblich bleiben können.
In ihrem Workshop „How to play the Game“ steht der Führungsstil Yielding im Vordergrund: Was ist damit gemeint? Und wie hilft er Frauen dabei beruflich weiterzukommen?
Karsten Edelburg: Yielding bedeutet Führen durch Nachgeben. Jahrelang wurde Frauen empfohlen, ihre Ellbogen auszufahren und sich wie ihre männlichen Kollegen zu verhalten. Hat das was gebracht? Haben Sie schon mal mit einer Dame über 50 zu Abend gegessen, die ihr ganzes Leben nur gekämpft hat? Solche Frauen sind Krieger, die es oft nicht mehr schaffen, ihr Herz zu öffnen, geschweige denn das Herz ihres Gesprächspartners. Da ist nichts Weibliches mehr.
Sie raten Frauen also nachzugeben, um ans Ziel zu kommen? Das klingt aber defensiv.
Edelburg: Wirklich erfolgreiche Frauen haben begriffen, dass man mit dieser Strategie sehr weit kommt. Nehmen wir Heidi Klum: Haben Sie schon einmal gesehen, dass Heidi Klum verbissen agiert? Beim Yielden geht es darum, die Kraft des anderen zu nutzen, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Ein Beispiel: Zwischen meiner Chefin und mir herrscht eine angespannte Stimmung. Daher gehe ich jeden Tag schon mit Bauchschmerzen ins Büro. Die Situation lässt sich im Handumdrehen aufheben, ja sogar ins Gegenteil umkehren, wenn ich ihre Anweisungen bejahe. Noch besser, wenn ich sie ausdrücklich gut heiße und der Chefin darüber hinaus Anerkennung zuteil werden lasse. Das hört sich leicht an, ist aber schwer, wenn man eine negative Haltung zu einer Person aufgebaut hat. Daher ist es gut, diese Situation vorher zu üben. In einem zweiten Schritt, nachdem man also die Aufgabe angenommen hat, kann ich meine eigenen Punkte einarbeiten – und damit mein ursprüngliches Ziel erreichen.
Wie lässt sich Yielden üben?
Edelburg: In meinem Workshop lasse ich die Teilnehmer an einen Tisch setzen und ihre Arme gegeneinander drücken. So wie beim klassischen Armdrücken. Dazu sollen sie sich wechselseitig und mit Nachdruck sagen: „Ich habe recht!“ Das erfordert große physische und psychische Kräfte. Danach sollen sie sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und sagen: „Du hast recht!“ Sie werden sehen, welche positiven emotionalen Kräfte beim Gegenüber dabei freigesetzt werden.
Klingt schwer, das bei einer Person anzuwenden, die ich nicht ausstehen kann.
Edelburg: Das genau ist der Denkfehler, den Frauen machen. Männer sind von klein auf darauf geeicht, in Hierarchien zu funktionieren. Wie bei der Armee. Sie besuchen schon früh Sportklubs und wissen, dass sie, auch wenn sie sich vorher mit dem Mannschaftsbesten gestritten haben, den Ball zuspielen müssen, um zu gewinnen. Und das tun sie. So verhalten sie sich auch im Geschäftsleben. Es geht darum, die Rolle des Mitarbeiters zu akzeptieren und den Chef anzuerkennen. Derlei Reglements wollen Frauen nicht wahrhaben. Damit haben sie Probleme. Doch lassen sie dabei einen Aspekt völlig außer acht: Will ich eine harte Walnuss sein oder meine Ziele erreichen? Darum geht es doch.
Das mag ja alles in einer Mitarbeiter-Chef-Beziehung funktionieren. Aber denken Sie wirklich, dass es über diese Strategie auch mehr Frauen in Führungspositionen gelangen?
Edelburg: Absolut. Wer sich als Chef anerkannt fühlt, ist eher bereit, den Mitarbeiter zu befördern. Die so viel beschworene gläserne Decke trägt jede Frau mit sich selbst herum. Ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen es – auch ohne Quote – schaffen, sich selbst nach vorne zu bringen, in dem sie die Spielregeln kennen. Und die lauten: Anerkennung zollen, und dann ihr eigenes Spiel kreieren. Auf diese Weise können Frauen weiblich bleiben und Spaß und vor allem Erfolg im Job haben. Probieren Sie es aus!
10. Lesermeinungen
Der Mann „Wauwau“
Beim Lesen des Buches ist mir aufgefallen, dass es so schön mit den Männern sein kann, wenn man nur weiß, wie. Das Buch bietet selbstverständlich keine Pauschallösungen an. Natürlich ist jeder Mensch individuell und auch jede Situation anders. Doch durch die vielen wirklich guten Denkanstöße ist es einfach, die Tipps in der Realität anzuwenden. Ich probiere sie schon fleißig aus! Der Titel meiner Rezension bezieht sich auf einen der besonders witzigen Abschnitte des Buches. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber eins kann ich sagen: der Hund und der Mann sind sich irgendwie sehr ähnlich. Oft, und gerade wenn ich mich in einem Gespräch mit einem dominanten Mann befinde, fällt mir dieser Vergleich ein, und ich fühle mich dann schon viel sicherer, sehe mein männliches Gegenüber als wesentlich „kleiner“ an. Sogar meine Oma hat das Buch gelesen und meinte zu mir: „Kind, hättest du mir dieses Buch schon vor einigen Jahren gegeben …“
Ich werde das Buch sehr gerne weiterempfehlen, denn es ist neben den vielen amüsanten Passagen ein richtiger „Augenöffner“, lustig zu lesen und eine angenehme Begleitung in der Badewanne oder auf dem Sofa!
Was das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis macht, ist die Fähigkeit des Autors, die Dinge auf den Punkt genau zu erkennen und zu benennen. Dadurch prägen sich die Fakten besser ein und sind in der Praxis schneller abrufbar.
Erfolgreich als Frau
How to Play the Game? Diese Frage will immer wieder beantwortet werden. Nein, halt! Nach dem Lesen von Karsten Edelburgs Ratgeber ist frau gewappnet. Nicht Zicken sind gefragt, Frauen mit Format und Gefühl. Yes, Sir! Danke für die Erinnerung. Humorvoll, sprachlich überaus ansprechend, flüssig, spannend und unterhaltsam zu lesen (Mitautorin Annette Piechutta). Nicht zu umfangreich und keinesfalls langatmig. Tolles Cover. Preis und Leistung stimmen. Mein Rat:
unbedingt kaufen, verschenken, weiterempfehlen. Edelburgs Ratschläge ausprobieren (funktionieren).
Amüsant und effektiv
Sehr amüsantes Buch, in dem die Problematik (oder besser gesagt die „spannende Spielwiese“) auf den Punkt gebracht wird. Ich habe das Buch gerne gelesen, viel gelacht und mich oft in bestimmten Situationen wiedergefunden. Dieses Gefühl: „He, der schreibt doch gerade über dich“, überkam mich des öfteren. Ich lege dieses Buch meinen Kolleginnen und Freunden ans Herz, ebenso jungen Berufseinsteigerinnen. Schade, dass es das Buch nicht schon vor 20 Jahren gegeben hat. Mir hätte es geholfen. Aber es ist ja bekanntlich nie zu spät. Also lesen, lachen und umsetzen!
The truth – nothing but the truth
Da hat mal einer den Nagel auf den Kopf getroffen und mich nebenbei zum Schmunzeln gebracht! Liebe Damen da draußen, ich sehe es genauso wie der Autor! Es ist unnötig, sich in der Arbeitswelt zu verstellen, und es ist auch unnötig, sich ständig selber einzureden, dass man besser, schneller, klüger, härter sein muss als die Männer, um weiter zu kommen. Das verbittert nur und produziert unnötigen Stress.
Frau ist erfolgreich, wenn sie ist, wie sie ist. Und ganz nebenbei verdient sie so jede Menge Geld für Schuhe, Urlaub, Wohnung, Autos. Das einzige, was jeder (egal ob Männlein oder Weiblein) für sich klären muss, ist: Was will ich wirklich? Was bin ich bereit dafür zu tun? Und dann noch ein wenig Bereitschaft mitbringen, Risiken einzugehen, so wie es Männer tun. Und schwupps spielt man mit den großen Jungs mit (…) PS: Es lohnt sich, das Buch zu lesen, egal ob man schon erfolgreich ist (…) oder sich noch auf dem Weg dorthin befindet.
(K)Ein Ratgeberbuch mit vielen Tipps
Rechtzeitig zur Buchmesse erschien ein Buch, das so gar kein Ratgeber ist und dennoch gute Ratschläge enthält. Was will ein Mann einer Frau über geschlechtsspezifische Führungsfragen erzählen? Viel. In fünf Abschnitten nimmt der Autor die Leserin mit auf eine Gedankenreise, deren Perspektiven zwischen Mann und Frau wechseln. Diese beginnt in Urzeiten, wo drei Männertypen das Feld dominierten. Von einem Urmensch steckt aber ebenso viel in der Frau von heute. Gewusst wie, können die differenzierenden Verhaltensweisen bewusst eingesetzt werden. Das Buch liest sich in einem durch, verzichtet auf umschweifende Exkurse in Theorie und ist daher urlaubstauglich; übrigens auch für den männlichen Leser geeignet, denn Karsten Edelburg empfiehlt seinen Leserinnen: Lerne die Regeln der Männer und mache deine eigenen. Welcher Mann will da unvorbereitet sein?
Humorvoll verpackt, nachvollziehbar verfasst
„How to Play the Game?“ ist ein Businessratgeber für Frauen, verfasst von einem Mann. Dass das erstmal für Verwunderung sorgt, ist irgendwie logisch – jedenfalls hat es bei mir Verwunderung ausgelöst. Schon am Anfang wird aber eines deutlich: Der Autor Karsten Edelburg bringt viele eigene Erfahrungen und Beobachtungen ein. Von Seite zu Seite wird klarer: Ja, das ist ein Mann, der uns Frauen Businesstipps geben darf. Und er macht es keinesfalls, wie es viele von uns gewohnt sind: Wir kennen alle Ratgeber, die uns empfehlen, mit harten Bandagen zu „kämpfen“. Edelburg dagegen gelingt es auf charmante, humorvolle Weise, einer Frau zu sagen: Du bist wertvoll, wenn du deine Weiblichkeit lebst. Großartig!
Edelburg verbindet das Privatleben immer wieder mit dem Business. Aus eigener Erfahrung bzw. Beobachtung kann ich dem nur zustimmen: Männer, die daheim kein leichtes Leben haben, lassen im Job den unangenehmen Cheftypen raushängen. Männer, die es entspannt zu Hause haben, sind auch in der Geschäftswelt gelassen. Wir Frauen können dafür sorgen, dass Männer besser arbeiten und gutes Geld verdienen. Denn unsere Stärken liegen in der Beziehungsebene. (…) Um sowohl zu Hause als auch im Büro eine angenehme Atmosphäre schaffen zu können, ist es jedoch wichtig zu wissen, wie ein Mann tickt. Und wer könnte das einer Frau besser näherbringen als ein Mann? – Die Regeln, die Männer aufstellen und nach denen sie spielen, sind ziemlich einfach. Ich konnte es an einigen Stellen kaum glauben. Aber ich probierte die Tipps, die Edelburg gibt, aus – und siehe da: Es stimmt. Das Spiel der Männer ist sehr einfach gestrickt. (…) Danke für dieses wunderbare Werk. Es erinnert daran, wie viel Spaß das Frau-sein macht und wie sinnvoll es ist, eben dieses auf allen Ebenen, privat wie beruflich, auszuleben.
Ein super Augenöffner
Hallo liebe (zukünftige) Leser, lieber Autor, ich habe schon viele dieser Bücher gelesen, aber keines davon hat mich so sehr gefesselt, amüsiert und inspiriert, wie dieses. Das Buch ist leicht und sehr humorvoll geschrieben und hat mir viele wichtige Einblicke in die Männer- und Frauenwelt gegeben. Ich kann diesen Augenöffner an alle Frauen, die beruflich und privat noch erfolgreicher werden wollen, weiterempfehlen. Mir persönlich hat das Buch weiter geholfen und mir gezeigt, wie man sich den Männern gegenüber verhalten soll, damit diese einem aus der Hand fressen. Danke, Herr Edelburg, für die tollen Einblicke und lustigen „Storys“.
Zickenlatein war gestern
How to Play the Game? Erfolgreich als Frau in einer maskulinen Geschäftswelt
Lerne die Regeln der Männer und mache dann deine eigenen. Führung, Kommunikation. Persönlichkeitsentwicklung … aus dem Anspruch der Gleichberechtigung heraus, hat sich eine Feindseligkeit entwickelt, die uns allen schadet. Lassen Sie sich nicht von dieser Aussage irreführen. Dieses Buch ist keine Rüge an die Frau, sondern ein Ratgeber. Gleichzeitig wird die Frau in ihrem facettenreichen Wesen wertgeschätzt. Sogar die Geschichte sei männlich. Immerhin heißt es „his story“. Es ist Zeit für her story. Es gibt nichts so mächtiges, wie etwas, deren Zeit gekommen ist. Laut Karsten Edelburg sei es an der Zeit, in Frauen die Ergänzungen zu sehen, die sie tatsächlich sind.
In diesem Buch rät der Autor dazu, sich nicht für das Spiel zu disqualifizieren, indem Frauen eine Maske tragen und anfangen zu dominieren. Machogehabe steht uns nicht. So kommt die Frau nicht ans Ziel. Frau kommt jedoch auch nicht ans Ziel, indem sie Entschuldigungen nicht auf den Punkt bringt, sondern anfängt sich zu rechtfertigen. In der Männerwelt gilt es zu wissen, wann man die Zunge hüten sollte. Das Buch soll u.a. unser Bewusstsein dafür schärfen, ob unsere Worte eher Fenster oder doch Mauern sind. Zugleich wird der Versuch gemacht, eine Sensibilität für die Nuancen des anderen Geschlechts zu entwickeln, um so die Harmonie zu finden, nach der wir alle suchen.