Der Tiger im Nacken.

Mein Leben mit Angst und Panik

Martin Otto mit Annette Piechutta, ein persönlicher Bericht, Kreuz Verlag, ISBN 978-3-7831-3166-6, 180 Seiten, EUR 14,95

Mit einem Vorwort von Professor Dr. med. B. Bogerts, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin an der Universität Magdeburg.

1. Der Verlag schreibt über das Buch

Heimliches Volksleiden: Angst

  • 15 % der Bevölkerung leiden unter Angststörungen
  • Ein persönlicher Erfahrungsbericht, packend zu lesen
  • Für Betroffene und Menschen in ihrem Umfeld

Herzrasen, Atemnot, Schweißausbruch und das Gefühl zu sterben: Martin Otto schildert sein Leben mit der Angst, mit dem „Tiger im Nacken“, wie er seine Angststörungen bildhaft beschreibt. Er erzählt, wie sie sich seit seiner frühen Kindheit entwickelte, wie er Angst- und Panikanfälle erlebt, wie er immer wieder mit dem Tiger kämpfen muss und wie er ihn -zeitweise – besiegt.
Betroffene halten ihre Angstprobleme meistens geheim – aus Angst vor der Missachtung ihrer Mitmenschen. Dieser persönliche Bericht hilft Angehörigen und Freunden zu verstehen, was Leben mit Angststörungen bedeutet und wie sie damit umgehen können. Und er hilft Betroffenen, ihre Angststörungen zu akzeptieren: Anderen geht es ebenso wie ihnen.

2. Der Autor schreibt in einem Anhang

Ein Buch über einen „Tiger im Nacken“ bedarf natürlich einiger sachlich-praktischer Tipps. Aber ich brauche den Humor, um mich und meine Angst- und Panikattacken nach außen zu tragen. Ich kann über mich weinen und gleichzeitig lachen. Das ist meine Art, damit umzugehen. Wenn ich mich mal wieder blamiert habe, wenn mir der Tiger im Nacken sitzt und ich denke, ich falle sofort um. Wenn ich nicht mehr sehen, hören, riechen und kein Telefon mehr bedienen kann, alles unwirklich wird, bizarr. Vielleicht ist das tatsächlich mein wichtigster Tipp: Humor. Oder ist es etwa nicht komisch, wenn der Notarzt mich wegen Herzrasen, Atemnot, Übelkeit, Schwindel und panischer Angst behandelt hat, und ich ihm eine halbe Stunde später putzmunter von der Trage springe: „Jetzt ist alles in Ordnung!“

Kontakt mit dem Autor unter: martin.otto_70@web.de

3. Fernsehauftritte

Der Autor in Talkshows
Martin Otto war am 13. Mai 2011 bei Wieland Backes im Nachtcafé (SWR) zu Gast, Thema: „Für alles eine Tablette“ , sowie am 9. November 2008 in west.art (WDR), Thema: „Die unsichtbaren Fesseln. Wenn Angst das Leben bestimmt“.

4. Buchbesprechung von Nicole Kuchenbecker

Suite101.de, 3. August 2009
Martin Otto „Der Tiger im Nacken“
Eine Biografie über ein Leben mit Angst und Panik

Auf die Frage, wie er denn sein „schlimmstes“ Erlebnis mit der Angst und Panik beschreiben würde, zögert der Autor Martin Otto nicht eine Sekunde. „Gar nicht“, antwortet der Mann, der seit seiner Kindheit an Angststörungen leidet, trocken, „es gibt zu viele ’schlimmste‘ Erlebnisse in meinem Leben.“ In dem Buch „Der Tiger im Nacken“ beschreibt Martin Otto (Pseudonym) sein Leben, zumindest auszugsweise. Es ist ein Leben, in dem Angst und Panik die Regentschaft übernommen haben. Es ist ein persönlicher Bericht, eine Autobiografie.

Der Umgang mit der täglichen Angst, dem inneren Tiger
Mit Hilfe von Ghostwriterin Annette Piechutta verfasste Martin Otto als Betroffener dieses Buch. Es ist ein Bericht, der Erlebnisse aus jüngster Kindheit bis in die Gegenwart abbildet. Ungeschminkt, eindrucksvoll und schnörkellos. Ein Mann erzählt seine Geschichte, geprägt von Panikattacken. „Es geht mir nicht gut“ – ein Satz der am Ende des Buches eine ganz neue Bedeutung gewinnt. Herzrasen und Atemnot, Schweißausbrüche und das Gefühl zu sterben – für Martin Otto Empfindungen und Symptome, die er fast schon liebevoll „Tiger“ nennt und gegen die er ununterbrochen ankämpft. Als Betroffener schildert Martin Otto anschaulich und geistreich den Umgang mit Angst, mit beherrschenden Gefühlen, die den inneren Tiger unbändig werden lassen.

Tabu: Über Angst spricht man nicht
Alle Menschen haben Angst – die einen mehr, die anderen weniger. Und manche können mit ihrer Angst nicht umgehen. Sie ist wie ein nicht zu bändigender Tiger, der losbricht wann und wie er will. Martin Otto kann seine Angst nicht kontrollieren. Warum er dieses Buch geschrieben hat? „Weil es eine Menge Ratgeber gibt, die nicht von Betroffenen geschrieben wurden“, sagt der in Berlin lebende Autor. Mit „Der Tiger im Nacken“ will Martin Otto aufrütteln und die Öffentlichkeit sensibilisieren. Für ein Thema, das nach Burn out und Depressionen doch schon längst den Weg zur breiten Gesellschaft gefunden haben sollte. Hat es aber nicht – Angst und Panik sind weiterhin Tabu-Themen.

5. Lesermeinungen

Toller Erfahrungsbericht, der Mut macht
Der persönliche Kampf von Martin Otto: Immer wieder den Tiger besiegen.
Selbstmitleid hat dazu geführt, dass Martin Otto zu Stift und Papier griff und seine Geschichte aufschrieb. Eine Geschichte, die von Angst, Panik und dem täglichen Umgang damit bestimmt ist. Herzrasen und Atemnot sind seine ständigen Weggefährten – mal tauchen sie auf, mal tauchen sie ab.
Menschen haben Ängste. Das Leben und der Umgang mit diesen Emotionen ist schwierig. Der Autor gewährt einen Einblick in sein Leben; er zeigt schonungslos Alltagssituationen und Ausnahmesituationen. Er nimmt uns mit in eine Mathematik-Prüfung, zeigt seine Hilflosigkeit und Verwundbarkeit ganz offen.
Der Tiger im Nacken ist ein toller Erfahrungsbericht, autobiografisch, von einem Mann, der zeitweise seinen „Tiger“, wie er seine Angst fast liebevoll nennt, bändigen kann. Das Buch ist anschaulich, geistreich und informativ – und vor allen Dingen eines: erklärend.

Erfahrungsbericht mit Romancharakter
Ich habe das Buch mehr als Roman, denn als Erfahrungsbericht gelesen, nachdem ich anfangs skeptisch hinsichtlich des Themas Panikattacken war, die mir völlig fremd sind. Gleich nach den ersten Seiten war ich drin im Leben des kleinen Martin, der nach und nach zu einem jungen Mann heranwächst und sich schließlich zu einem gestandenen Geschäftsmann entwickelt. Klingt auf den ersten Blick normal, aber Martin leidet seit seinem 18. Lebensjahr unter Angst- und Panikattacken, die man erst nach vielen Jahren als solche erkennt. Das bedeutet, er funktioniert meist nur mit 60 Prozent, wenn er Glück hat mit 70. Was erst könnte er leisten, wenn er 100 Prozent in Ordnung wäre, also völlig gesund?
Die Lebensgeschichte fesselt und fasziniert zugleich, und lässt den Leser auf vielen Seiten schmunzeln, denn Martin Otto trägt sein Schicksal mit Humor. Für mich ist es ein schönes Buch ohne Längen, das sich flüssig liest und Einblick in ein Leben gibt, dessen Problematik die wenigsten nachempfinden können. Ich kann es nur empfehlen, gerade für Nichtbetroffene.

Keine Angst vor dem Lesen dieses Buches
Keine Angst vor dem Lesen dieses Buches. Es hilft, auch wenn man nicht persönlich betroffen ist, die Menschen (und ihre Abgründe) besser zu verstehen. Ich bewundere den Mut des Verfassers, mit seinen Angststörungen an die Öffentlichkeit zu gehen, um anderen zu helfen. Wie wichtig solche Bücher für Betroffene sind, weiß ich aus eigener Erfahrung. Mein Ex-Mann litt ebenfalls an Angststörungen. Ich habe das Buch wie einen spannenden Unterhaltungsroman gelesen. Es ist leicht, elegant und humorvoll geschrieben. Ich wünsche ihm viele Leser.